Rheinische Post: Pleite beim Klimaschutz Kommentar Von Martin Kessler

Die Vorboten der Klimaveränderung sind bereits
zu spüren – der Hurrikan „Sandy“, die Risse in der Arktis oder die
schrumpfenden Gletscher in den Gebirgen. Die ersten Pazifik-Inseln
stehen schon unter Wasser, und trotzdem kommt der globale Klimaschutz
nicht voran. In Doha bestimmen wieder Taktik und Machtspiele den
Gipfel. Chinesen, Inder oder Amerikaner sind nicht bereit, auch nur
freiwillig auf einen Teil der Kohlendioxid-Emissionen zu verzichten.
Da nutzt es wenig, dass die Europäer ihrerseits nun eine Reduktion
der Klimagase um 30 statt 20 Prozent anbieten. Es ist unverständlich,
aber am Ende könnte diese globale Aufgabe die Menschheit überfordern.
Nach Berechnungen von Ökonomen muss die Welt drei Prozent ihrer
Wirtschaftsleistung einsetzen, um das Klimaziel einer nur um zwei
Grad höheren Durchschnittstemperatur zu erreichen. Die Instrumente –
wie Zertifikate oder Kompensationen – stehen bereit. Es erfordert nur
den politischen Willen, das umzusetzen. Wenn die globalen Eliten noch
weiter zögern, wird es bald definitiv zu spät sein.

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