Deutlicher konnte die Machtdemonstration nicht
ausfallen: Ausgerechnet am politisch und emotional wichtigsten
Feiertag Russlands, dem Tag des Sieges über Nazi-Deutschland, hat
Wladimir Putin die Halbinsel Krim besucht. Die Propaganda-Show war
perfekt inszeniert und die Nachricht klar: Die Krim bleibt,
internationalem Recht zum Trotz, nun für immer russisch. Dafür stehen
ein starker Präsident und eine mächtige Armee. Dieses Muskelspiel mag
vor allem innenpolitisch motiviert sein – Putins Position ist im sich
wieder mächtig fühlenden Russland zurzeit so unumstritten wie nie. Es
ist aber entmutigend, wenn es um die überfällige Stabilisierung der
taumelnden Ukraine geht. Unbeirrt und gänzlich unbeeindruckt von
möglichen negativen Folgen für das eigene Land verfolgt der
Kreml-Chef seinen Weg, während der uneinige Westen mühsam um neue
Sanktionen ringt. Er wird letztlich machtlos zusehen müssen, wie die
Ukraine weiter ins Chaos treibt. Putins Siegerpose auf der Krim hat
letzte Hoffnungen zerstört, er könne vielleicht doch kompromissbereit
sein.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Weitere Informationen unter:
http://