Die Debatte um die Quote für Frauen in
Führungspositionen ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die
Regierung kaum in der Lage ist, Konsens in Sachfragen herzustellen.
Da gibt es eine Frauenministerin, die gegen die Quote, aber für Druck
auf die Unternehmen ist, ihr konkretes Konzept aber nicht vorlegt.
Dann gibt es eine Arbeitsministerin, die großen öffentlichen Druck
für eine gesetzliche Regelung des Frauenanteils in Vorständen und
Aufsichtsräten erzeugt. Und gelegentlich meldet sich auch noch die
Justizministerin zu Wort, die gar keine gesetzliche Regelung will.
Dass die Unternehmen in dieser politischen Hü-und-Hott-Großwetterlage
machen, was sie selbst für richtig halten, kann man ihnen nicht
ankreiden. Deshalb hat jedes DAX-Unternehmen nun seine eigenen Ziele
vorgelegt, ohne dass vorher die Spielregeln klar waren. Das heißt,
die Unternehmen werden sich ihre Zahlen schönrechnen können. Wenn die
Regierung etwas für Frauen erreichen will, braucht sie ein scharfes
Schwert, das präzise geführt wird. Dies kann eine Regelung sein, die
unter Berücksichtigung der anstehenden Posten-Besetzungen und der nur
fünfjährigen Aufsichtsratswahlen realistische Quotenvorgaben macht.
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