Die Polizei ist mit Razzien und Festnahmen
gegen die rechtsextreme Szene im Bergischen Land vorgegangen. Dabei
wurden Sturmhauben, Messer und scharfe Waffen sichergestellt. Die
Aktion stellt nachdrücklich unter Beweis, welches Gefahrenpotenzial
von den sogenannten autonomen Nationalisten in Nordrhein-Westfalen
ausgeht. Die Mordserie der rechtsterroristischen NSU hat gezeigt,
welches Leid die ideologische Verblendung skrupelloser Neonazis
anrichten kann. Die Polizei hat die rechte Szene in Radevormwald seit
Monaten im Visier. Dass die erfolgreiche Razzia in die Hochphase des
NRW-Wahlkampfs fällt, sei reiner Zufall, heißt es bei der Polizei.
Innenminister Ralf Jäger (SPD), der die Lorbeeren erntet, habe sich
jedenfalls nicht eingemischt. Das war wohl auch nicht nötig. Jäger
hat sich bei den Beamten einen guten Ruf erworben. Kaum im Amt, hat
er sich nach der Loveparade-Katastrophe mutig hinter seine Truppe
gestellt. Mit dem Kampf gegen Raser trifft er den Nerv der
Polizeibasis. Selbst die CDU-nahe Deutsche Polizeigewerkschaft ist
gut auf den „geerdeten“ Minister zu sprechen. Die Bereitschaft der
Polizeiführung, Jäger zu unterstützen, ist groß. Noch jedenfalls.
Sollte Jäger die Pläne für eine Strukturreform bei der Polizei
umsetzen, dürften auch seine Popularitätswerte sinken.
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