Ein Kommentar von Antje Höning:
Die für das kommende Jahr angekündigte Rentenerhöhung um ein
Prozent löst bei Senioren keine Begeisterung aus. Sie reicht nicht
einmal aus, um den Anstieg der Preise auszugleichen, der bei 1,4
Prozent liegen wird. Da zudem die Krankenkassen teurer werden, haben
die Senioren am Ende sogar weniger Geld in der Tasche als bisher. Zu
allem Überfluss werden wohl die Leistungen für Langzeitarbeitslose
(Hartz IV) stärker steigen als die für Rentner, die ein Leben lang
für ihre Altersversorgung gearbeitet haben. Prompt beschwört Annelie
Buntenbach, Vize-Chefin des Gewerkschaftsbundes, eine
Vertrauenskrise. Besser wäre es, sie würde Tacheles reden. Rentner
werden doch 2011 nur deshalb so wenig am Aufschwung beteiligt, weil
sie 2010 so wenig unter der Krise gelitten haben. Gemäß Rentenformel
hätten die Renten in diesem Jahr eigentlich sinken müssen. Doch das
hatte die große Koalition mit der Erfindung der fragwürdigen
Renten-Garantie verhindert. Um Rentenkasse und Beitragszahler nicht
auf Dauer zu belasten, hatte Schwarz-Rot immerhin vorgeschrieben, das
ausgefallene Rentenerhöhungen später nachgeholt werden müssen. Dies
wird nun eingelöst. Für Katzenjammer besteht kein Grund.
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