Der Intendant der Deutschen Oper am Rhein,
Christoph Meyer, warnt vor den Folgen eines Ausstiegs von Duisburg
aus der „Opernehe“ mit Düsseldorf. „Die Landeshauptstadt hätte ohne
den Verbund mit Duisburg nur noch ein Stadttheater“, sagte Meyer der
in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe).
Falls Düsseldorf die Oper ohne den langjährigen Partner weiterführen
müsse, würden erhebliche Kürzungen des Angebots notwendig. Die Oper
müsse die Jugendarbeit enorm beschränken, die Zahl der großen Opern-
und Ballettpremieren senken und weniger Vorstellungen in Düsseldorf
spielen. „Thema wird dann natürlich auch die Konkurrenzfähigkeit
sein“, sagte Meyer mit Blick auf den mehr als 250 Millionen Euro
teuren Opern-Neubau im benachbarten Köln. Auch für die Stadt Duisburg
wäre ein Ausstieg ein „fatales Signal“, so Meyer. Es drohe dann auch
das Ende der Duisburger Philharmoniker. Bis zum Sommer müssen sich
die beiden Städte über eine Fortsetzung der traditionsreichen
Kultur-Partnerschaft über das Jahr 2017 hinaus einigen. Die letzte
Verlängerung des Vertrags war vor zwei Jahren erst nach langen
Verhandlungen erfolgt. Im überschuldeten Duisburg diskutierte man
lange einen Ausstieg, um Sparziele zu erreichen. Am Ende senkte die
Stadt ihren Zuschuss um eine Million auf 9,5 Millionen Euro pro
Spielzeit, Düsseldorf erhöhte im Gegenzug seine Zahlungen. Duisburg
will nach den Osterferien ein erstes Angebot vorlegen. Die „Opernehe“
zwischen den beiden Städten besteht bereits seit 1956.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621