Die jüngsten Zahlen zu Familiennachzug und
Flüchtlingszustrom zeigen, dass die Krise jederzeit wiederaufleben
kann. Denn an den Ursachen der Flucht hat sich so wenig geändert wie
an den löchrigen Strukturen Europas. Deshalb warnt die Kanzlerin,
dass die Freizügigkeit nur bleiben kann, wenn Europa gemeinsame
Antworten zur Migrations-Herausforderung findet. Es steht viel auf
dem Spiel. Wenn wir rückblickend den „Kontrollverlust“ vom Herbst
2015 mit täglich Tausenden Flüchtlingen beklagen, sollten wir uns vor
Augen halten, dass täglich allein über die A 40 36.000 Autos
unkontrolliert nach Deutschland kommen. Schlepper wissen, wie viele
Wege nach Deutschland und noch mehr nach Europa führen. Ein
schlichtes „Grenzen zu“ hilft nicht. Nur die Entschlossenheit der
Politik, Europa zusammen zuführen. Und die Erkenntnis, dass Wohlstand
und Wohlbefinden auch mit den täglich überall erlebten offenen
Grenzen zusammenhängen. Wer das eine aus Nostalgie oder Angst beenden
will, riskiert auch das andere.
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