Ein Kommentar von Klaus Peter Kühn:
   Morgen steht im EU-Mitgliedsland Rumänien weit mehr auf dem Spiel 
als das politische Schicksal von Präsident Traian Basescu. Es geht um
die Frage, ob der Rechtsstaat zwischen Karpaten und Schwarzem Meer 
noch eine Chance hat. Ansätze für eine solche Entwicklung auf einem 
von Korruption und alten Seilschaften durchwachsenen Boden hat der 
neue Ministerpräsidenten Victor Ponta weitgehend zertrampelt. Er 
regiert vorzugsweise mit Notverordnungen und versucht, die Justiz der
Politik untertan zu machen. Basescu ist Ponta dabei im Weg. Die 
Sympathien der Parlamentariern verscherzte sich Basescu mit seinen 
Versuchen, deren Vetternwirtschaft einzudämmen. Sie zahlten es ihm 
mit seiner Suspendierung heim. Zur endgültigen Absetzung braucht 
Ponta noch das Votum des Volkes. Nachdem er sein dreistes Vorhaben, 
die Hürden für die Abwahl drastisch zu senken, auf Druck der EU 
zurückziehen musste, griff die Regierung bei den Regeln für die 
Abstimmung in die Trickkiste. „Fliegende Wahllokale“ und andere 
Merkwürdigkeiten ermöglichen Mehrfach-Stimmabgaben. Mit solchem 
Missbrauch würde sich Rumäniens Regierung endgültig außerhalb der 
Europäischen Gemeinschaft stellen.
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