Dem angeschlagenen RWE-Konzern droht eine
Milliarden-Strafe in einem Handelsstreit mit dem arabischen
Gaskonzern Dana Gas. Dana Gas teilte mit, dass die RWE-Handelstochter
Supply & Trading (RWEST) eine Vertraulichkeitsvereinbarung gebrochen
habe: „Ein Schiedsgericht hat nun bestätigt, dass RWEST eine
Vertraulichkeitsvereinbarung gebrochen hat, was die Interessen von
Dana Gas und Crescent Petroleum verletzt. In der zweiten Jahreshälfte
2015 soll der Umfang des entstandenen Schadens quantifiziert werden“,
zitiert die „Rheinische Post“ (Freitagausgabe) eine Mitteilung von
Dana. Laut Branchenkreisen will Dana Schadenersatz in Milliarden-Höhe
von RWE fordern.
„Ich kann bestätigen, dass RWE Supply & Trading sich mit Dana Gas
und Crescent Petroleum in einem laufenden Schiedsverfahren vor dem
Internationalen Schiedsgericht in London befindet. Wir erwarten eine
Beendigung des Verfahrens 2016″, sagte die RWE-Sprecherin der
Zeitung. Das Verfahren sei aber nicht gerechtfertigt.
Dennoch hat RWE zur Halbjahresbilanz 2015 Vorsorge getroffen. Das
neutrale Ergebnis sank unter anderem wegen der Bildung von Vorsorgen
für Rechtsrisiken um 585 Millionen Euro. RWE räumte in dem
Lagebericht bereits ein: „Für potenzielle Verluste aus schwebenden
Verfahren vor Schiedsgerichten haben wir Rückstellungen gebildet. Die
uns gegenüber geltend gemachten Ansprüche übersteigen die
Rückstellunsgbeträge allerdings deutlich.“
Hintergrund des Streits sind die gescheiterten Pläne zum Bau der
Nabucco-Pipeline, an der RWE beteiligt war.
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