NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD)
sieht bei einer Verschärfung der Regeln für Selbstanzeigen 
Einigungschancen innerhalb der großen Koalition und auf Länderebene. 
„Dass die Möglichkeit einer Selbstanzeige keinen 
Aufforderungscharakter haben darf, es mit Steuerbetrug ja mal 
versuchen zu können, wenn man es hinterher reparieren kann, wird 
mittlerweile auch von CDU und CSU geteilt, genauso wie die 
Auffassung, dass sich das Versteckspiel am Ende nicht auch noch 
gelohnt haben darf“, sagte Walter-Borjans der „Rheinischen Post“ 
(Dienstag-Ausgabe).
   Mit Interesse habe er auch zur Kenntnis genommen, dass 
Bundesfinanzminister Schäuble  und Bayerns Finanzminister Söder die 
Grenze von 50.000 Euro hinterzogener Steuern als Ansatzpunkt für 
verschärfte Regeln sähen, sagte Walter-Borjans.
   Anders als Schäuble und Söder hält Walter-Borjans aber auch für 
hinterzogene Steuern unter 50.000 Euro einen Aufschlag für notwendig.
„Wenn man auf jeden Fall mindestens zehn oder zwanzig Prozent 
drauflegen muss, um weiterer Strafverfolgung zu entgehen, dann macht 
auch die Berufung auf nicht mehr vorhandene Belege aus der 
Vergangenheit keinem Hinterzieher mehr Spaß“, so Walter-Borjans 
weiter. Für Beträge über 50.000 Euro sei zu überlegen, die 
Möglichkeit der Selbstanzeige abzuschaffen oder mit  noch einmal 
deutlich höhere Strafzuschlägen zu kombinieren.
   Walter-Borjans, der auch Vorsitzender der 
Länder-Finanzministerkonferenz ist, will die Verschärfung  auf deren 
Tagesordnung bringen. „Es gibt eine Schnittmenge für eine rasche 
Einigung.“
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Weitere Informationen unter:
http://