Rheinische Post: Schutz für Kinder

Die Fälle der verhungerten Lea-Sophie aus
Schwerin und des zu Tode geprügelten Kevin aus Bremen haben die
Nation wachgerüttelt. Beim Kinderschutz gibt es dringenden
Nachbesserungsbedarf, der nun mit dem neuen Kinderschutzgesetz auf
den Weg gebracht wird. Nachdem das Gesetz zwischen der Konkurrenz des
CDU-geführten Familienministeriums und der Dominanz der SPD-geführten
Länder im Bundesrat zerrieben zu werden drohte, ist
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder den Ländern einen großen
Schritt entgegen gekommen. Damit hat sie das Gesetz gerettet. Nachdem
sie in den vergangenen Wochen bei den Themen Frauenquote und Kampf
gegen Rechtsextremismus vielfach in der Kritik stand, hat die
Familienministerin nun einen positiven Punkt gesetzt. Auch das neue
Kinderschutzgesetz bietet keine Garantie dafür, dass Kinder nicht
mehr misshandelt, missbraucht oder gequält werden können. Die Chancen
aber, dass ihre Peiniger entdeckt, gestoppt und bestraft werden,
steigen. Dabei hat der Gesetzgeber geschickt viele Fäden weiter
gesponnen, die das Netz aus Aufmerksamkeit für Kinder und
Hilfsangeboten für Eltern enger knüpfen, ohne eine Überwachungskultur
zu schaffen.

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