Mit den Fahrern der großen Paketdienstleister 
kann man nur Mitleid haben. Sie haben ein schweres Päckchen zu tragen
– stehen unter enormem Zeitdruck, werden teils unter Mindestlohn 
bezahlt, und wenn sie endlich die richtige Adresse gefunden haben, 
ist der Empfänger oft nicht zu Hause. Zugleich parken sie in der 
zweiten Reihe oder rasen durch Spielstraßen. Das wiederum gefährdet 
andere Verkehrsteilnehmer.
   Für den Online-Handel zahlen Beschäftigte und Unbeteiligte also 
einen hohen Preis. Das kann so nicht bleiben. Wildwest-Methoden und 
Verstöße gegen das Arbeitsrecht müssen schärfer als bisher geahndet 
werden. Dafür ist der Zoll zuständig. Dieser untersteht 
Finanzminister Olaf Scholz (SPD). Er muss handeln und von seinen 
Zollbeamten auch die typischen Lieferwagen der Paketdienstleister und
deren Fahrer kontrollieren lassen.
   Ein neues Gesetz, das neue Haftungsregeln für Unternehmer 
gegenüber Subunternehmern vorsieht, ist nicht notwendig. Die 
Bundesregierung sollte lieber die bestehende Regelung durch 
Kontrollen durchsetzen, als sich neue Vorschriften auszudenken. Denn 
auch die Androhung hoher Strafzahlungen verpufft, wenn nicht 
kontrolliert wird.
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