Rheinische Post: Siemens-Chef ruft Unternehmen zu besserer Altersvorsorge für Mitarbeiter auf

Siemens-Chef Joe Kaeser hat die Wirtschaft aufgerufen, zur
Vorbeugung von Altersarmut die Rentenvorsorge ihrer Beschäftigten zu verbessern
und sie mehr am Unternehmenserfolg zu beteiligen. Bei börsennotierten
Unternehmen könne die Vermögensbildung über Aktien laufen, bei anderen über
Freibeträge vom Bruttolohn, die der Arbeitgeber in Vermögensfonds abführt, sagte
Kaeser der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag). „Die gesetzliche Rente
wird wegen der Alterung der Gesellschaft eine riesige Herausforderung werden.“
Der Generationsvertrag sei nicht mehr in Takt. Es müssten neue Wege gegangen
werden. „Bis 70 Jahre arbeiten – das wird keine Partei freiwillig beschließen.
Die Rente kürzen – ist genauso problematisch für Politiker, die wiedergewählt
werden wollen. Also müssen die Unternehmen eine neue Verantwortung übernehmen –
und auch die Mitarbeiter sollten ihren Beitrag leisten.“ Die Vermögensbildung
müsse investiver werden, die Betriebsrente ausgebaut werden. Die Politik müsse
dann aber dafür sorgen, dass etwa die Gewinne aus Aktien nicht der normalen
Einkommenssteuer unterlägen. „Menschen, die Aktien für die Altersvorsorge
halten, können doch bei Kursgewinnen nicht so besteuert werden wie ein
Hochfrequenzhändler am Aktienmarkt. Würde man spekulative Vermögensgewinne
stärker besteuern, hätte man auch eine Gegenfinanzierung.“

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