Ein Kommentar vo Reinhard Kowalewsky:
Der neue Skandal rund um Datendiebstähle bei Sony bestätigt, dass
der japanische Konzern beim Datenschutz ein riesiges Problem hat.
Zwar entschuldigte sich der Vorstand noch am Wochenende mit großen
Gesten für den Diebstahl von bis zu 77 Millionen Kundendaten beim
Netzwerk der Playstation, aber anschließend kam heraus, dass schon
vor zwei Wochen wichtige Informationen von weiteren 25 Millionen
Kunden eines zweiten Netzwerkes von Hackern illegal kopiert wurden.
Es ist peinlich, dass der Skandal erst jetzt herauskommt – der
Führung war offensichtlich nicht klar, wie sehr Sony im Visier der
Hacker steht. Es ist auch peinlich, dass der Konzern keinen zentralen
Manager für den Datenschutz hat – da könnten die Japaner einiges
beispielsweise von der aus Schaden klug gewordenen Telekom lernen.
Umso irritierender ist die zurückhaltende Informationspolitik: Es
reicht nicht, betroffene Kunden vorrangig per E-Mail zu informieren –
eine offensivere Information der Kunden über soziale Netzwerke und
eine bessere Kooperation mit den Medien sind unverzichtbar. Früher
hieß der Slogan: „It–s not a trick, it–s a Sony!“ Sprich: ein tolles
Unternehmen. Jetzt muss es eher heißen: Vorsicht Sony – zumindest bei
Daten.
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