Rheinische Post: Sozialer Rentenzuschlag = Von Birgit Marschall

Wer jahrzehntelang in die Rentenkasse
eingezahlt hat, soll höhere staatliche Altersbezüge haben als
derjenige, der weniger bis nichts eingezahlt hat und auf die
Grundsicherung im Alter angewiesen ist. Das ist im Prinzip eine
Selbstverständlichkeit. Und es ist das Verdienst der
Sozialministerin, darauf aufmerksam zu machen, dass die Realität sehr
häufig eine andere ist und die Rentenversicherung deshalb Gefahr
läuft, für die Beitragszahler an Attraktivität und Legitimität zu
verlieren. Doch von der Leyens Ableitung daraus, die Einführung einer
Lebensleistungsrente als einer völlig neuen Rentenform für
Geringverdiener, ist falsch. Damit würde das Äquivalenzprinzip der
Rentenversicherung unterlaufen, wonach sich die Rentenhöhe weit
überwiegend nach Höhe und Dauer der Beitragszahlungen zu richten hat.
Von der Leyens Plan würde die Rentenversicherung auch schlicht
überfordern. Wegweisend für die Koalition sollte daher der
CSU-Vorschlag sein, das Problem anders zu lösen: Wer lange in die
Rentenkasse eingezahlt hat, soll eine Art Rentenzuschlag aus den
Sozialetats erhalten.

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