Rheinische Post: SPD-Landeschefs kritisieren Thüringer Parteitagsbeschluss

Mehrere SPD-Landesvorsitzende haben den
Thüringer Parteitagsbeschluss gegen eine Fortsetzung der großen
Koalition im Bund kritisiert und pochen auf ergebnisoffene Gespräche
mit der Union. „Wir haben gerade Gespräche mit der Union aufgenommen,
jetzt geht es erst einmal um Inhalte“, sagte etwa Burkard Lischka,
Vorsitzender der SPD Sachsen-Anhalt, der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe). Je größer die Schnittmengen bei
diesen Gesprächen seien, desto stabiler könne auch eine spätere
Regierung werden. „Folglich sollte man eine Entscheidung darüber, wie
erfolgreich diese Gespräche sein werden, erst an deren Ende treffen –
und nicht vor ihrem Beginn“, sagte Lischka. Auch Michael Groschek,
Chef der SPD in Nordrhein-Westfalen, distanzierte sich. „Jeder
Landesverband ist für sich selbst verantwortlich“, sagte er. „Die
NRW-SPD steht jedenfalls zum Beschluss des Bundesparteitags.“ Man
gehe ergebnisoffen und mit einem klaren inhaltlichen Kompass in die
Sondierungen, so Groschek. Ähnlich äußerte sich auch SPD-Vize
Thorsten Schäfer-Gümbel, Vorsitzende der hessischen SPD. Man werde
nach dem Vorliegen der Ergebnisse im Rahmen des Landesparteirats eine
Bewertung vornehmen, sagte er.

www.rp-online.de

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell