Rheinische Post: SPD will E-Sport zur olympischen Disziplin machen

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat
Innenminister Horst Seehofer (CSU) aufgefordert, E-Sport als
Wettkampf unter Computerspielern zu einer olympischen Disziplin zu
machen. „Horst Seehofer ist als Sportminister dafür zuständig, den
Koalitionsvertrag umzusetzen. Darin haben wir festgelegt, dass
E-Sport gefördert und als olympische Disziplin anerkannt werden
soll“, sagte Klingbeil der Düsseldorfer „Rheinischen Post“
(Mittwoch). „Gute Spieler sind körperlich und geistig extrem fit, sie
sind diszipliniert und absolvieren umfangreiche Ausdauertrainings.
Das Klischee von dicken, Chips essenden Daddelkönigen ist längst
Vergangenheit“, sagte der SPD-Generalsekretär. Eine
Professionalisierung des E-Sports sieht er sogar als Schutz vor
Computerspielsucht. „Wir dürfen die Suchtgefahr von Computerspielen
nicht verharmlosen“, sagte Klingbeil. Er sei aber überzeugt, dass
sich die Suchtrisiken eindämmen ließen, wenn es mehr Vereine mit
E-Sport-Angeboten gäbe. „Im Verein können Trainer und Betreuer ein
mögliches Suchtverhalten schnell erkennen. Die Jugendlichen lernen im
Verein einen verantwortungsvollen Umgang mit den Spielen am
Computer.“ Klingbeil forderte weiter, Seehofer müsse die Förderung
von E-Sport zur Chefsache erklären. „Er muss sich mit den Spitzen
dieser sehr schnell wachsenden Bewegung in Deutschland zusammensetzen
und ihre Anliegen ernst nehmen.“ Bisher habe Seehofer davon keine
Ahnung, dabei seien auch schon Bundesligaclubs im E-Sport aktiv.

Unterdessen wird sich nach Informationen der „Rheinischen Post“ am
14. März im Bundestag der Parlamentskreis E-Sports gründen. Die
Initiative geht auf den FDP-Abgeordneten Manuel Höferlin zurück,
außerdem wollen bereits Thomas Jarzombek (CDU), Falko Mohrs (SPD) und
Tabea Rößner von den Grünen Mitglied werden.

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