Führende deutsche Ökonomen haben den strikten
Griechenland-Kurs der Bundesregierung in der Euro-Krise unterstützt.
„Die Bundesregierung tut gut daran, sich nicht auf
Schuldenerleichterungen einzulassen, bevor nicht die zugesagten
Reformen umgesetzt sind“, sagte der Wirtschaftsweise Lars Feld der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe). Da
Reformen in Griechenland nur sehr zögerlich umgesetzt würden, „wäre
ein weiterer Schuldenschnitt zum aktuellen Zeitpunkt das falsche
Signal“, sagte auch der neue Chef des Münchner Ifo-Instituts, Clemens
Fuest, der Redaktion. „Die großen Brocken – Rentenreform,
Steuervergünstigungen für Landwirte und Privatisierung – hat die
griechische Regierung nicht angepackt“, kritisierte der Freiburger
Ökonom Feld. „Die Regierung Tsipras pokert jetzt noch einmal stärker
als im vergangenen Jahr, vor allem bei den Themen, bei denen sie sich
mit Blick auf ihre Wählerklientel in die Nesseln setzen könnte“,
sagte Feld. Auch Fuest sagte: „Es wäre wichtiger, dass Griechenland
seine wirtschafts- und sozialpolitischen Reformen vorantreibt und
seine Wettbewerbsfähigkeit zurückgewinnt.“
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