Rheinische Post: Streit um Online-Handel

Von Reinhard Kowalewsky

Die protestierenden Händler aus Tönisvorst weisen auf ein Problem
hin: Wenn Kunden immer mehr online bestellen, droht die Entwicklung,
dass es auf Dauer weniger Geschäfte gibt. Als Ergebnis könnten ganze
Stadtteile oder Kleinstädte veröden. Wer sieht, wie US-Innenstädte
wegen des Siegeszugs der „Shopping-Malls“ herunterkamen, kann eine
üble Vorahnung bekommen. Was ist zu tun? Der Handel muss das Angebot
auf hohem Niveau halten: Gute Beratung, persönliche Ansprache, ein
breites Angebot zu akzeptablen Preisen – in solche Geschäfte gehen
Menschen gerne. Wichtiger ist, dass Kunden im eigenen Interesse
handeln. Wenn sie in einem lebendigen Umfeld leben wollen, müssen sie
auch viele Einkäufe in der Umgebung tätigen. Natürlich muss das nicht
heißen, nichts online zu bestellen – bei bestimmten Waren ist die
Auswahl im Web faszinierend. Aber wer den örtlichen Handel zwar
schätzt, um Waren anzuschauen, aber dann online bestellt, nur um
einige Cent zu sparen, schadet sich am Ende selbst – den Laden vor
Ort gibt es dann irgendwann wirklich nicht mehr.

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