Ein Kommentar von Birgit Marschall:
Bislang war Benzin am Wochenende meist günstiger als am
Wochenanfang. Dienstags gab es dann an deutschen Tankstellen
bemerkenswerte Absatzeinbrüche. Da an den Wochenenden die
Preiszentralen der Ölkonzerne nicht komplett besetzt waren, blieben
Preiserhöhungen samstags und sonntags eher aus. Das will die Branche
jetzt ändern: Sie erhöht die Preise nun öfter bereits sonntags – und
hofft auf besonders gute Geschäfte, weil die Autofahrer bevorzugt am
Sonntag zum Tanken fahren. Wer klug ist, wird also künftig wieder in
der Woche an die Tankstelle fahren, vielleicht am Dienstag. Viel
dürfte dieses Spielchen den Verbrauchern nicht einbringen, stehen sie
doch ohnmächtig dem mächtigen Kartell der Ölkonzerne gegenüber. Nur
die freien Tankstellen erzwingen ein wenig Wettbewerb. Immer wenn die
Benzinpreise neue Höchststände erreichen, kündigen der Verkehrs- oder
der Wirtschaftsminister Schritte gegen die Macht der Konzerne an. Wie
in Österreich wollen sie etwa Preiserhöhungen nur noch einmal am Tag
erlauben. Das gilt dann aber auch für die freien Tankstellen, die auf
Preisschwankungen nicht mehr schnell genug reagieren könnten. Am Ende
drohen die gut klingenden Pläne nur den Ölmultis in die Hände zu
spielen.
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