Rheinische Post: TeurerÖko-Wahnsinn

Kommentar von Antje Höning

An steigende Strompreise sind Verbraucher gewöhnt. Und lange lagen
sie richtig, wenn sie die Stromkonzerne als Verursacher und Gewinner
von Preiserhöhungen ausmachten. Doch die Zeiten haben sich geändert,
am Strommarkt herrscht mehr Wettbewerb, größter Preistreiber ist nun
der Staat. An ihn gehen über Abgaben schon heute 46 Prozent des
Strompreises. Im nächsten Jahr wird der Anteil weiter steigen. Dann
müssen Verbraucher noch mehr für die Förderung des Ökostroms
bezahlen. Das ist ärgerlich für die Bürger und setzt nachhaltig
falsche Anreize. Mit der Ökostrom-Abgabe werden die Betreiber von
Solar- und Windkraftanlagen subventioniert, die ihren Strom nicht
kostendeckend produzieren können. Diese Subvention ist so lukrativ,
dass hunderttausende Privatbürger ihre Dächer mit Solarzellen
zugepflastert haben. Und je mehr ihren Sonnenstrom in das Netz
einspeisen, desto mehr Subventionen muss der Verbraucher zahlen.
Dabei wissen alle, dass Solarenergie in Deutschland – anders als in
Spanien – auf absehbare Zeit nicht zu wettbewerbsfähigen Preisen
produziert werden kann. Mag bei der Windkraft eine Anschub-Subvention
vielleicht sinnvoll gewesen sein – für die Sonne hätte es sie nie
geben dürfen. Es wird Zeit, den teuren Öko-Wahnsinn zu beenden. Doch
das hat nicht zuletzt CDU-Umweltminister Norbert Röttgen verhindert.

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