Rheinische Post: Tückische Einzeltäter

Ein Kommentar von Eva Quadbeck:

Hans-Peter Friedrich ist an einem historischen Tag neuer
Innenminister geworden. Gestern wurde klar, dass erstmals ein
islamistischer Terroranschlag mit Todesopfern in Deutschland verübt
wurde. Dieser Anschlag kam unerwartet, brutal, unvorhersehbar. Seit
dem 11. September 2001 wissen Politiker, Bürger und
Sicherheitsbehörden in allen von westlicher Kultur geprägten Ländern,
dass sie Opfer islamistischer Anschläge werden können. Die deutschen
Sicherheitsbehörden leisten seitdem gute Arbeit, konnten Anschläge,
Todesopfer, Angst und Schrecken vermeiden. Der Todesschütze von
Frankfurt ist durchs Netz gegangen, weil er offenbar ein Einzeltäter
war. Er war in keinem Terrorcamp. Er hatte nach bisherigem
Erkenntnisstand keine Komplizen. Diese Tat hätte nur verhindert
werden können, wenn erkannt worden wäre, dass Arid U. ein radikaler
Islamist ist und dass er nicht an einem so neuralgischen Punkt wie
einem Flughafen hätte arbeiten dürfen. Hier besteht eine
Sicherheitslücke. In Zukunft müssen die Internet-Auftritte von
Mitarbeitern in terrorgefährdeten Einrichtungen intensiver und
regelmäßiger überprüft werden.

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