Rheinische Post: Tückischer Keim

Ein Kommentar von Eva Quadbeck:

Die Suche nach dem EHEC-Keim gleicht einer Detektivarbeit. Das
Robert-Koch-Institut hat so gesehen gestern drei Tatverdächtige
benannt: Tomaten, Gurken und Salat. Aufgeklärt ist die dramatisch
schnelle Verbreitung des lebensgefährlichen Bakteriums allerdings
noch nicht. Auch andere Lebensmittel könnten die Ursache sein. Aus
diesem Grund kann man die Ratschläge der Fachleute für besondere
Hygiene nicht oft genug wiederholen: Häufig und gründlich die Hände
waschen, in der Küche Geschirr- und Händehandtücher trennen, Obst und
Gemüse gründlich waschen, am besten kochen. Und von Blattsalaten,
Gurken und Tomaten in rohem Zustand, vor allem aus Norddeutschland,
sollte man bis auf weiteres die Finger lassen. Mulmig stimmt, dass
die Experten im Fall des EHEC-Erregers sehr alarmiert wirken. Als in
Deutschland über Vogelgrippe und Schweinegrippe diskutiert wurde,
wirkten sie gelassener. Die Lage bei EHEC ist tatsächlich
dramatischer: Die Mediziner und Biologen kennen den Verbreitungsweg
nicht. Deshalb können sie auch keine Prognose abgeben, wie schnell
und in welchem Umfang sich EHEC in den kommenden Tagen ausbreiten
wird.

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