Rheinische Post: Tür zu fürs Fracking

Kommentar von Detlev Hüwel

Mit ihrem Vorhaben, im neuen Landesentwicklungsplan (LEP) die
Erdgas-Förderung mittels der Fracking-Methode pauschal zu verbieten,
bewegt sich die rot-grüne Landesregierung auf rechtlich dünnem Eis.
Der LEP soll den Rahmen für die Flächennutzung setzen. Dass mit ihm
auch technologische Blockaden errichtet werden können, erscheint
zumindest fragwürdig. Der Landesregierung mag zugutekommen, dass es
einen breiten politischen Konsens gibt, Fracking unter Einsatz von
Chemie abzulehnen. Zu unwägbar scheinen die möglichen Risiken für
Mensch und Umwelt zu sein. Was in den schwach besiedelten Regionen
der USA oder Kanadas möglich ist, dürfte für den Ballungsraum
Rhein-Ruhr kaum geeignet sein. Gleichwohl wäre das Industrieland NRW
gut beraten, die Erforschung von Fracking ohne Chemie nicht gänzlich
zu blockieren. Sollte es eines Tages solche Verfahren geben, müssten
die Anlagen gar nicht bei uns zum Einsatz kommen, sondern könnten
sich als Exportschlager erweisen. Mit seiner Bergbautechnik hat NRW
bereits diese Erfahrung.

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