Rheinische Post: Unsinn Elterngeld

Kommentar von Antje Höning

Die Absicht, mit der 2007 das Elterngeld eingeführt wurde, war
ehrenwert: Die Regierung wollte mehr berufstätige Frauen anreizen,
Kinder zu bekommen, und so die Geburtenrate erhöhen. Doch die Zahlen
des Statistischen Bundesamtes bestätigen nun, was Kritiker von Anfang
an befürchteten: Das Elterngeld ist kein geeignetes Mittel zur
Familienförderung, sondern eine überflüssige Subvention, die zu
unerwünschten Mitnahmeeffekten und unnötigen Belastungen für die
Steuerzahler führt. Familienministerin Kristina Schröder mag es als
Erfolg für die Gleichberechtigung feiern, dass immer mehr Väter
Elterngeld beantragen. Doch die Tatsache, dass die Mehrheit der Väter
nur zwei Monate zu Hause bleibt, legt einen anderen Schluss nahe: Die
Väter wollen lediglich die Bedingung dafür erfüllen, dass das Paar
seinen Anspruch auf 14 Monate Elternzeit ausweiten kann. Das lohnt
vor allem für Besserverdienende, entsprechend stark nutzen sie es.
Für die einzelne Familie ist es rational, das staatliche Geschenk
mitzunehmen. Gesamtgesellschaftlich ist es Verschwendung. Besser wäre
es, die Kinderbetreuung auszubauen und für flexible Arbeitszeiten zu
sorgen. Die Mängel hier schrecken viele berufstätige Frauen ab, sich
für Kinder zu entscheiden.

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