Rheinische Post: Urlaub inÄgypten

Ein Kommentar von Matthias Beermann:

Schnorcheln im Roten Meer? Kühle Drinks am Strand von Hurghada?
Mit diesem Gedanken können sich viele Deutsche, sonst Stammgäste an
Ägyptens touristischer Ostküste, nicht anfreunden. Zu frisch sind
noch die Eindrücke einer Revolution, die zwar vergleichsweise
glimpflich verlief, aber doch Todesopfer und Verletzte gefordert hat.
Und dann ist da die Unsicherheit: Wie wird es weitergehen in Ägypten?
Jede Menge guter Gründe also, bei der Wahl eines Reiseziels Ägypten
links liegenzulassen. Aber die Folgen sind fatal – für die Ägypter.
Das Land hängt vom Tourismus ab. Hunderttausende Jobs hängen direkt
am Fremdenverkehr. Inzwischen hat das Auswärtige Amt keine Bedenken
mehr, was Reisen in die Urlaubsgebiete am Roten Meer betrifft.
Natürlich ist eine gewisse Achtsamkeit geboten, aber das gilt ja auch
für viele andere Urlaubsziele. Deswegen kann man sich nur wünschen,
dass die Deutschen zurückkehren nach Ägypten. Sie würden dem Land
vermutlich mehr Stabilität verschaffen als viele
Entwicklungshilfe-Milliarden. Natürlich muss das jeder für sich
selbst entscheiden. Der guten Sache wegen mit Angst im Bauch in die
Ferien zu fahren, wäre unsinnig. Aber wer solche Sorgen nicht hat,
der sollte nicht länger zögern.

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