Klaus Müller, Chef des Bundesverbands der
Verbraucherzentralen, fordert ein Ende des Dieselprivilegs mit
Augenmaß. „Die Subventionierung einer Technologie, die für einen der
größten Industrieskandale der Geschichte verantwortlich ist und die
sich als weniger umweltfreundlich erweist als versprochen, ist nicht
zukunftsfähig. Die Abschaffung des Dieselprivilegs muss aber mit
Augenmaß passieren“, sagte Müller der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Freitagausgabe). „Verbraucher brauchen
Verlässlichkeit beim Autokauf und müssen wissen, mit welchen Kosten
zu rechnen ist.“
Zugleich forderte er die künftige Regierung auf, die
Klagemöglichkeiten der Verbraucher zu erweitern. „Eine Stärkung der
Rechtsdurchsetzung ist überfällig. Mit einer Musterfeststellungsklage
hätten Millionen VW-Kunden bei immer gleichem Schaden mit nur einer
Klage ein richterliches Urteil für alle erreichen können“, sagte
Müller weiter. „Das ist effizienter als unzählige Einzelklagen – und
auch für Unternehmen eine Warnung: Betrügen lohnt sich nicht, fairer
Wettbewerb hingegen schon.“ Die nächste Bundesregierung müsse zügig
handeln, damit Verbraucher künftig mehr rechtlichen
Handlungsspielraum haben – nicht nur bei Fehlverhalten der
Autoindustrie, so der Verbraucherschützer.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell