Rheinische Post: Vermittlung in Nahost Kommentar Von Godehard Uhlemann

Der amerikanische Außenminister John Kerry muss
ein unerschütterlicher Optimist sein. Er kommt zu einem neuen
Vermittlungsversuch zwischen Israel und den Palästinensern in den
Nahen Osten. Es geht dabei gar nicht so sehr um den Endzustand
Frieden. Es geht um die Frage, welcher Weg zum Frieden heute der
richtige ist. Und den muss man dann auch konsequent gehen. Wie können
beide Seiten Vertrauen aufbauen, ohne dass die Gegenseite bei der
geringsten Kompromissbereitschaft des anderen gleich einen
politischen Schwächeanfall diagnostiziert, den es auszunutzen gilt?
Israel hat Gefangene freigelassen. Die Palästinenser haben keinen
Grund, dies als „ihren Sieg“ zu feiern. Die USA – wie auch die EU –
besitzen Autorität in der Region. Sie dürfen sich nicht länger wie
Tanzbären an der Nase herumführen lassen. Es kann nicht angehen, dass
Israel nach wie vor in den besetzten Gebieten illegal Wohnungen baut.
Es kann aber auch nicht hingenommen werden, dass extremistische
Palästinenser mit Terror gegen Israel vorgehen. Die USA sollten
endlich weniger nachsichtig sein.

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