Rheinische Post: Versteckspiel mit Gift-Eiern

Ein Kommentar von Eva Quadbeck:

Die Lebensmittelskandale folgen fast immer dem gleichen Muster:
Die Öffentlichkeit erfährt von belastetem Fleisch oder belasteten
Eiern, die betreffende Ware wird schnell aus dem Handel genommen.
Nach Tagen oder Wochen erst wird das wahre Ausmaß des Skandals
deutlich. Die zuständigen Minister von Bund und Ländern versprechen
intensiveren Informationsaustausch und verbesserte Kontrollen. Bis
zum nächsten Mal. Seit dem letzten Dioxin-Skandal vor etwa anderthalb
Jahren hat vor allem der Bund seine Hausaufgaben erledigt. Die
Vorschriften für die Futtermittelherstellung sind strenger geworden,
private Labore sind zur Meldepflicht verdonnert worden. Das
entscheidende Problem allerdings haben die Länder liegenlassen: Es
bedarf eines bundesweiten Konzepts zur Vorbeugung vor
Lebensmittelskandalen und zum Informationsfluss in der Krise. Der
Bundesrechnungshof hat den Ländern dafür den Weg gewiesen. Bislang
sind seine Ratschläge ignoriert worden. Über den aktuellen Fall in
NRW ist noch zu wenig bekannt, um ihn abschließend beurteilen zu
können. Klar ist aber schon: Die Informationen über verseuchte Eier
sind zum Schaden der Verbraucher etwa vier Wochen lang zurückgehalten
worden. Das ist schlicht empörend.

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