Rheinische Post: Verzockt

Sahra Wagenknecht ist fertig mit „Aufstehen“.
Sie kann sich wieder setzen. Jetzt verzichtet die Linke-Frontfrau
auch noch auf eine nächste Kandidatur für den Fraktionsvorsitz. Hoch
gepokert, hart gezockt, viel Unruhe und Streit in ihre Partei Die
Linke gebracht. Mehrere Friedenstreffen von Wagenknecht und
Co-Fraktionschef Dietmar Bartsch mit den beiden Parteivorsitzenden
Katja Kipping und Bernd Riexinger haben wenig Frieden, vor allem aber
keine Einigkeit gebracht. Bestenfalls kam dabei ein brüchiger
Waffenstillstand heraus. Wagenknecht, für manche Galionsfigur eines
linken Aufbruchs, für andere (gerade in ihrer Partei) einfach nur
Spalterin, hat nun kapituliert. Sowohl in der Partei wie in der
Bundestagsfraktion haben ihr die Links-Genossen sehr übel genommen,
dass Wagenknecht (und ihr Ehemann Oskar Lafontaine) mit der Gründung
ihrer Sammlungsbewegung „Aufstehen“ versucht haben, der eigenen
Partei Konkurrenz zu machen. Tatsächlich muss sich Wagenknecht
eingestehen, dass sie sich schlicht verzockt hat. Sie hat sich
festgefahren – in ihrer eigenen Sackgasse.

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