Der Vizechef im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn
AG, Alexander Kirchner, will Ex-Kanzleramtschef Ronald Pofalla (CDU)
bei einem möglichen Wechsel in den Bahnvorstand keine Karenzzeit
vorschreiben. „Mit dem nahtlosen Wechsel eines Politikers zur Bahn
habe ich wenig Probleme. Die Bahn ist ein Staatskonzern. Deshalb ist
der Wechsel von der Politik dorthin weniger problematisch als der
jüngste Wechsel des CDU-Staatssekretärs Eckart von Klaeden zu
Daimler“, sagte Alexander Kirchner der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Freitagausgabe). Pofalla, den Bahn-Chef Rüdiger
Grube als Cheflobbyisten zur Deutschen Bahn holen will, hat für heute
Nachmittag (Freitag) den Vorstand des CDU-Bezirks Niederrhein zu
einer Sitzung nach Moers gebeten. Es wird erwartet, dass Pofalla sich
bei der Gelegenheit zu seiner politischen Zukunft äußert. Kirchner
sagte, die Diskussion um die Personalie Pofalla habe allen
Beteiligten geschadet. „Pofalla ist beschädigt, ebenso wie die
Diskussion die Bahn beschädigt hat“, sagte Kirchner. Der Aufsichtsrat
sprach sich auch gegen eine Erweiterung des Bahnvorstandes aus und
brachte für Pofalla eine Position unterhalb des Vorstandes ins
Gespräch: „Derzeit werden die Politikkontakte von Georg Brunnhuber
organisiert, dessen Position unterhalb des Vorstandes angesiedelt
ist. Ich erwarte, dass Vorstand und Eigentümer jetzt deutlich machen,
wie sich der Vorstand langfristig aufstellen soll. Dieses Gremium
einfach von acht auf neun Mitglieder zu erweitern, halte ich für
nicht vertretbar.“
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