Rheinische Post: Vodafone schafft Roaming in Europa weitgehend ab und gibt allen Kunden maximales LTE-Tempo

Der Telefonkonzern Vodafone Deutschland schafft
für neue Kunden und für Verlängerer von Verträgen die
Roaming-Aufschläge für Telefonieren und Online-Surfen in den meisten
Tarifen ab. Dies erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung,
Hannes Ametsreiter, in einem Gespräch mit der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Montagausgabe). Ametsreiter
wörtlich: „Noch in diesem Monat heißt es Goodbye Roaming: Dann
schaffen wir für Neukunden und Vertragsverlängerer in den meisten
Tarifen die Roamingzuschläge in der EU ab.“

Konkret betroffen sind nach Informationen der „Rheinischen Post“
alle sogenannten „Red-Tarife“, aber auch der 34,99 Euro im Monat
kostende Smart-L-Tarif und auch Inklusiveinheiten bei
CallYa-Smartphone-Tarifen (Prepaid).

Außerdem schafft Vodafone die branchenüblichen, teilweisen Limits
bei LTE ab. Ametsreiter: „Ab 14. April öffnen wir unser
ultraschnelles LTE-Netz für alle Privatkunden, bestehende wie neue,
Vertrags- wie Prepaidkunden. Sie alle können dann mit maximaler
LTE-Geschwindigkeit surfen. Das ist ein Paukenschlag für
Deutschland.“

Harsche Kritik äußerte Ametsreiter daran, dass die Telekom ihre
Ortsnetze mit der Technik Vectoring aufrüsten und abschotten will:
„Ein falscher und für Deutschlands digitale Zukunft schädlicher Weg.
Denn der Weg in die Gigabit-Gesellschaft führt nicht über alte
Kupferklingeldrähte. Über Vectoring will der Ex-Monopolist im
Ortsnetz wieder neue Monopole aufbauen. Es darf nicht sein, dass die
Telekom die Netze wieder so dominiert, wie es die Bundesnetzagentur
nun erlauben will. Wir hoffen, dass die EU-Kommission da noch ein
Signal Richtung Wettbewerb gibt. Derzeit laufen zahlreiche
Europa-Abgeordnete dagegen Sturm. Auch für sie ist Vectoring ein
Holzweg.“

Ametsreiter kündigte an, dass die Mobilfunkindustrie über ihren
globalen Industrieverband GSMA verhindern wird, dass die neue
umschaltbare Sim-Karte („E-Sim“) von Handyanbietern wie Apple oder
Samsung genutzt wird, um als Großeinkäufer von Mobilfunkleistungen
die Preise zu drücken: „Die Mobilfunkindustrie hat über die GSMA
weltweite Standards für die E-Sim festgelegt. Bei diesen wird nur der
Kunde entscheiden, ob und wie er den Mobilfunkbetreiber wechselt,
nicht der Lieferant seines Smartphones. Wir setzen hier auf
Kooperationen mit allen Smartphone-Herstellern. Denn
Telekommunikation war immer dann stark, wenn es einheitliche
Standards gab. Insellösungen führen selten zum Erfolg.“

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