Am Ende könnte es bei den Studienplätzen in NRW
ähnlich aussehen wie bei der Kleinkindbetreuung: Engpässe wird es
geben, wo die Nachfrage besonders hoch ist – aber gut möglich, dass
die Summe der Plätze für alle Bewerber reicht. Die Unis und
Fachhochschulen haben dafür jahrelang geschuftet.
Wissenschaftsministerin Svenja Schulze tut deshalb gut daran,
ausdrücklich die Hochschulen dafür zu loben, dass im doppelten
Abiturjahrgang überhaupt eine solche Bilanz in Aussicht steht. Das
Ministerium hat jedenfalls mit dem wichtigsten Hochschulprojekt der
vergangenen Jahre, der Abschaffung der Studiengebühren, nicht zur
Verbesserung der Lage beigetragen, im Gegenteil. Warum es auch noch
gut sein soll, dass es für manche Studiengänge das Zehnfache an
Bewerbern gibt, bleibt Geheimnis der Ministerin. Hätte nicht die
nette Svenja Schulze den Satz gesagt – man könnte ihn zynisch nennen.
Denn hinter der Zahl steckt nicht bloß grenzenlos flexibler
Wissensdurst, sondern auch blanke Angst, leer auszugehen.
Enttäuschungen wird es in nächster Zeit noch reichlich geben.
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