Rheinische Post: Voten gegen den Euro

Die nächsten Wahlen lassen für den Euro nichts
Gutes ahnen. Die niederländische Regierung tritt zurück – und die
Opposition kündigt für den Fall des Regierungswechsels die
Aufweichung des Sparkurses an. Zwar ist die Verschuldung der
Niederlande nicht mal besonders hoch. Doch das Signal, das von diesem
Politikwechsel ausginge, wäre alarmierend: Ausgerechnet der treueste
Verbündete der Deutschen will die Zügel schleifen lassen. Auch den
mächtigsten Verbündeten drohen die Deutschen zu verlieren. In
Frankreich hat der Sozialist Hollande gute Chancen, aus der Stichwahl
als Präsident hervorzugehen. Er droht, den Fiskalpakt zur
Disziplinierung der Schuldenstaaten aufzukündigen. Dabei braucht
Deutschland die beiden Verbündeten umso dringender, als in den
Krisenstaaten der Reformeifer zu erlahmen droht. Am 6. Mai wählen die
Griechen ein neues Parlament. Die Chancen sind gering, dass aus ihnen
eine Regierung der soliden Haushälter hervorgeht. So wird die
europäische Koalition der Nicht-Sparer immer größer. Die Gefahr
wächst, dass die Schuldenkrise auf südeuropäische Art, sprich: durch
Anwerfen der Notenpresse und folgender Inflationierung der Schulden,
„gelöst“ wird. Um Deutschland wird es immer einsamer.

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