Ungeschickter kann ein Konzern an sich nicht
handeln: VW scheint nun in den USA an geschädigte Kunden Gutscheine
im Wert von bis zu 1150 Euro verteilen zu wollen. Sie sollen so
zumindest teilweise dafür entschädigt werden, dass ihre Autos mehr
giftige Stickoxide emittieren als offiziell verkündet. Aber in
Deutschland und Europa ist die Vorbereitung einer solchen Aktion des
guten Willens bisher nicht bekanntgeworden. Vorstandschef Matthias
Müller muss also ganz schnell nachbessern. Die Kunden in Europa als
insgesamt wichtigster Markt der Wolfsburger müssen mindestens so gut
behandelt werden wie jene auf der anderen Seite des Atlantiks. Es
reicht nicht, dass Müller den vielen hunderttausend europäischen
Besitzern eines Autos mit zu hohen Kohlendioxidemissionen zugesichert
hat, fällige höhere Kfz-Steuern zu erstatten. Er muss auch den damit
einhergehenden üppigeren Spritverbrauch mit Geld ausgleichen. Und er
muss auch auf die Fahrer der mehrere Millionen Autos zugehen, die vom
Stickoxidskandal betroffen sind. Nachrüsten der Motoren reicht da
nicht.
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