Rheinische Post: Wachstums-Sorgen

Der gestrige kleine Crash am Aktienmarkt
bestätigt, wie schwer die Lage für Deutschlands Wirtschaft gerade
wegen ihrer Abhängigkeit von anderen Ländern ist: Griechenland steht
vor dem Zusammenbruch – dies trifft indirekt Deutschland mehr als
viele andere Länder. Noch härter trifft die Italien-Krise, denn ohne
die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone wäre der Zusammenhalt
des Währungsgebietes extrem gefährdet. Und ohne funktionierende
Eurozone würden deutsche Exporte viel teurer. Und am schlimmsten
leidet unsere Ökonomie an der US-Krise: Konjunkturprogramme werden
die Republikaner blockieren, um Obama loszuwerden, Steuersenkungen
wiederum die Demokraten – das verschuldete Land fällt als
Wachstumsmaschine aus. Was bleibt zu tun? Bei allem Lavieren hat die
Bundesregierung wohl recht, einerseits schwache Staaten in Euro-Land
zu stützen, anderseits zum Sparen anzuhalten. Schuldenabbau bleibt
Trumpf – um unabhängiger von den Finanzmärkten zu werden. Das muss
nicht Sparen um jeden Preis bedeuten, aber die Festlegung klarer
Schuldengrenzen. Und Privathaushalte sollten die Nerven behalten:
Entlassungen stehen nicht an, von niedrigen Zinsen profitieren
Hausbauer, die Inflation hält sich in Grenzen.

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