Rheinische Post: Westerwelle sieht keine Ansteckungsgefahr durch Irland-Krise

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP)
befürchtet keinen Domino-Effekt in Folge der Finanzhilfen für Irland.
„Ich sehe keine Ansteckungsgefahren, weil jeder Fall anders liegt“,
sagte Westerwelle der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Mittwochausgabe). „Anders als anfänglich im Fall Griechenlands sind
wir nämlich jetzt gewappnet und haben ein Instrument zu reagieren.
Wichtig ist, dass die Haushaltskonsolidierung überall in Europa
konsequent vorangeht“, sagte der Vizekanzler. Dass ein gefährdetes
Land die Euro-Zone oder die EU verlässt, ist für den Außenminister
unvorstellbar. „Europa ist das erfolgreichste Friedensprojekt in der
Geschichte des Kontinents und unsere Wohlstandsversicherung. Der Euro
ist auch eine Friedenswährung. Es wäre verrückt, wenn ausgerechnet
wir Deutsche vergessen würden, was wir an Europa haben“, so
Westerwelle. Westerwelle bekräftigte die Forderung nach einem
wirksamen Krisenmechanismus nach 2013. „Entscheidend ist, das
Fundament unseres europäischen Hauses durch einen wirksamen
Krisenmechanismus und eine Verschärfung des Stabilitätspakts zu
stärken“, sagte Westerwelle. Dazu zählten Sanktionen und eine
Beteiligung privater Gläubiger für die Zeit nach 2013. „Es kann nicht
jedes Investitionsrisiko auf die Steuerzahler abgewälzt werden.“

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