Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP)
sieht in den Protesten in Ägypten und den Nachbarstaaten eine Zäsur
für die arabische Welt. „Eines wissen wir schon jetzt. Nichts wird
mehr so sein wie es vor den Protesten war“, sagte Westerwelle der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe). Die
arabischen Völker eine „der Wunsch nach mehr Freiheit und
Mitsprache“. Statt eines Kampfes der Kulturen könne es in den
kommenden Jahren zu einer „Globalisierung der Aufklärung“ kommen,
sagte Westerwelle. „Der Siegeszug der Freiheit und der Aufklärung
erhält in diesen Tagen hoffentlich Auftrieb.“ Den sofortigen Rückzug
des ägyptischen Präsidenten Mubarak verlangte der FDP-Minister nicht.
„Ich warne davor, dass der Eindruck in Ägypten erweckt wird, der
Westen wolle dem ägyptischen Volk vorschreiben, wer es führen soll.
Die Entscheidung darüber kann nur das ägyptische Volk treffen.“
Deutschland setze sich aber für einen sofortigen Gewaltverzicht und
einen Wandel ein, der in „Richtung Demokratie und Menschenrechte“
gehen müsse. „Wir stehen als Demokratie an der Seite der Demokraten.“
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