Rheinische Post: Widmann-Mauz warnt vor Verunsicherung durch Sterbehilfe-Debatte

In der Debatte um eine straffreie Sterbehilfe
in Deutschland hat Gesundheits-Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz
(CDU) vor einer Verunsicherung der Menschen gewarnt. Schon jetzt
hätten Ärzte, die sterbende Menschen betreuen, die „Möglichkeit,
lebensverlängernde Maßnahmen einzustellen“, sagte die CDU-Politikerin
der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Montagausgabe).
Die Mediziner könnten Mittel zur Linderung von Schmerzen
verabreichen, selbst dann, wenn sich diese lebensverkürzend
auswirkten. Damit reagierte die Gesundheitsexpertin auf Forderungen
von Bundestagsvizepräsident Peter Hintze (CDU) und anderen Politikern
nach einer Straffreiheit von ärztlich assistiertem Suizid. „Der Arzt
sollte der Begleiter bis zum Lebensende sein, nicht der Begleiter in
den Tod“, betonte Widmann-Mauz. Deshalb solle die Hospiz- und
Palliativversorgung flächendeckend gestärkt werden. Die
SPD-Politikerin Kerstin Griese warnte in derselben Zeitung davor, den
„süßen Tod“ kranken und leidenden Menschen als Lösung anzubieten.
„Gerade die Sorge, dass sich alte, behinderte und einsame Menschen in
unserer Gesellschaft nicht mehr wohl fühlen und Angst haben, jemandem
zur Last zu fallen, darf nicht mit organisierter Beihilfe zum Suizid
beantwortet werden“, erklärte Griese. Der CDU-Gesundheitsexperte Jens
Spahn plädierte dafür, „die Debatte endlich ins Parlament zu holen
und bald zu entscheiden“, denn die Argumente lägen alle auf dem
Tisch. „Ich bin sicher, dass es eine parlamentarische Mehrheit für
ein Verbot von organisierter und gewerblicher Sterbehilfe gibt“,
erläuterte Spahn. Dagegen solle der Bundestag das individuelle
Verhältnis von Patient und Arzt nicht weiter regulieren. „Das wird
doch heute schon konkret vor Ort meist gut gelöst“, sagte Spahn der
Zeitung.

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Weitere Informationen unter:
http://