Rheinische Post: Wirtschaftsweise fordern große Reform der Erbschaftsteuer

Der Chef der Wirtschaftsweisen, Christoph
Schmidt, hat die Bundesregierung aufgefordert, die Erbschaftsteuer
nach dem am heutigen Mittwoch erwarteten Urteil des
Bundesverfassungsgerichts grundlegend zu reformieren. „Die
Bundesregierung sollte das Verfassungsurteil zum Anlass für eine
Vereinheitlichung der Erbschaftsteuer nehmen“, sagte Schmidt der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe). „Die
übermäßigen Begünstigungen für Betriebsvermögen und selbst genutztes
Wohneigentum sollten dabei zurückgenommen werden und gleichzeitig die
Steuersätze so gesenkt werden, dass das Aufkommen insgesamt
unverändert bleibt“, sagte Schmidt. „Um Liquiditätsprobleme zu
vermeiden, sollte für Betriebsvermögen, land- und
forstwirtschaftliches Vermögen sowie Immobilienvermögen eine
großzügige Stundungsregelung vorgesehen werden“, ergänzte der Chef
des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung, der die Bundesregierung berät. Das
Bundesverfassungsgericht wird heute sein Urteil zur Erbschaftsteuer
vorlegen. Erwartet wird, dass die Richter die Verschonungsregeln für
Betriebserben für unvereinbar mit dem Gleichheitsgrundsatz der
Verfassung erklären.

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621