Der Wirtschaftsweise Lars Feld hat die
kurzfristigen Kosten eines Euro-Zusammenbruchs für Deutschland mit
über drei Billionen Euro beziffert. „Würden wir aus dem Euro
austreten, würde das die deutsche Volkswirtschaft nach unserer
Rechnung kurzfristig 3,3 Billionen Euro kosten“, sagte Feld der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe). „Hinzu
kämen die Kosten eines Wirtschaftseinbruchs wie nach der
Lehman-Pleite 2008″, sagte das Mitglied des Sachverständigenrats zur
Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. „Vor allem
Mittelständler dürften den Ausfall von Auslandsforderungen nicht
verkraften. Eine Insolvenzwelle und deutlich steigende
Arbeitslosigkeit wären die Folgen“, sagte der Freiburger Ökonom. Den
kritischen Ausblick der Ratingagentur Moody´s für Deutschland nannte
Feld berechtigt. Um den Euro nicht zu gefährden, plädierte Feld
dafür, Griechenland im Euro zu halten. Allerdings dürfe für Athen
kein drittes Rettungspaket aufgelegt werden, wenn es Auflagen
nachweislich nicht erfüllt habe. „Dann gibt es nur die Möglichkeit,
dass man Griechenland erneut Schulden erlässt. Diesmal wären es dann
die öffentlichen Gläubiger, die EZB und der Bund, die auf
Rückzahlungen verzichten müssten“, sagte Feld.
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