Rheinische Post: Wirtschaftsweiser Schmidt: EZB-Käufe sind unnötig und behindern Reformen in Frankreich und Italien

Der Wirtschaftsweise Christoph Schmidt hält den
Billionen-schweren Anleihe-Kauf der EZB für überflüssig. „Momentan
sehe ich keine Notwendigkeit für diesen Schritt“, sagte er der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe). Im
Gegenteil: „Je mehr sich die Notenbank engagiert und damit die
Refinanzierungskosten für Staaten drückt, desto größer ist die
Gefahr, dass Länder wie Frankreich und Italien die nötigen Reformen
weiter auf die lange Bank schieben.“ Den Krisenländern habe die EZB
bestenfalls Zeit gekauft. „Die Ursachen der Probleme im Euro-Raum
können nur in den Ländern selbst gelöst werden, insbesondere indem
sie ihre Strukturreformen weiter vorantreiben.“ Zugleich warnt
Schmidt, der auch Präsident des Rheinisch-Westfälisches Instituts für
Wirtschaftsforschung ist, vor den Lasten für den Steuerzahler: „Die
langfristigen Risiken einer zu lockeren Geldpolitik müssen
letztendlich die europäischen Steuerzahler tragen, nicht nur die
deutschen.“

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