Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hat die
Eurogruppe vor einem Euro-Ausscheiden Griechenlands gewarnt. „Der
Grexit ist die schlechteste aller Lösungen, weil dadurch ein
Präzedenzfall geschaffen würde“, sagte Bofinger der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe). „Die Märkte
wissen dann: Wenn eine neue Drucksituation entsteht, könnte wieder
ein Mitglied rausfallen. Das nächste Mal könnten es Italien oder
Spanien sein“, sagte das Mitglied im Sachverständigenrat zur
Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. „Die Risiken
eines Grexit stehen in keinem Verhältnis zu den Kosten einer immer
noch möglichen einvernehmlichen Lösung“, sagte der Währungsexperte.
Griechenland brauche „einen stabilen Rahmen für die nächsten vier
Jahre, nicht nur für ein Vierteljahr“. Einsparungen bei der Rente und
eine höhere Mehrwertsteuer würden das Wachstum weiter dämpfen.
„Europa muss Griechenland mit einer Wachstumsstrategie helfen“, sagte
Bofinger.
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