Egidius Braun ist mit seinen Stiftungen als
„Das soziale Gewissen“ in die Geschichte des Deutschen Fußball-Bundes
(DFB) eingegangen. Sein Nachfolger, Gerhard Mayer-Vorfelder, erwarb
ewigen Ruhm, als er das Sommermärchen 2006 nach Deutschland holte.
Und Theo Zwanziger? Der wollte auch einen vorderen Platz in der
Ehrengalerie. Im Frauenfußball erspähte er eine Chance, sich aufs
Podest vorzuarbeiten. Die WM in Deutschland war zwar ein Erfolg –
doch ob der nachhaltig wirkt, muss leider bezweifelt werden. Der
große sporthistorische Wurf ist Zwanziger nicht gelungen. Als der
zehnte DFB-Präsident vor gut zwei Jahren nach Robert Enkes Tod eine
herausragende Trauerrede hielt, galt er als so etwas wie ein
Ersatz-Bundespräsident. Doch in den vergangenen Monaten ist sein
Stern gesunken. Zwanziger hat sich verzettelt, er hat sich verrannt.
Bemerkenswert ist, dass er national keine Herausforderungen mehr
erkennt, wie er sagt. Dabei mangelt es an Aufgaben für einen
DFB-Präsidenten nicht: Gewaltexzesse, Homophobie,
Schiedsrichterskandale, Manipulation. All diese Themen sind enorm
wichtig für Fußball und Gesellschaft. Doch Ruhm versprechen sie dem,
der sie löst, nicht.
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