Es ist so ähnlich wie beim Geld: Wer spendet,
will einigermaßen Gewissheit, dass die Gabe auch bei Bedürftigen
ankommt. Dieses Vertrauen ist verloren gegangen, weil einige Ärzte
ihre Patienten „bedürftiger“ gemacht haben, als sie es eigentlich
waren. Der Unterschied ist: Der Spender kann nicht anderswo
sinnvoller spenden. Er hat auch von dem zu spendenden Wert nichts
mehr. Es spricht eigentlich nichts dagegen, dennoch zu spenden, auch
wenn die Hilfe womöglich nicht optimal ankommt. Denn die Alternative
wäre – gar nicht zu helfen. Das ist der rationale Aspekt. Der
emotionale ist: Wenn auf der Empfängerseite gepfuscht wurde, wie
sieht es auf der Geberseite aus? Wird der Träger des Spenderausweises
noch als Patient gesehen – oder nur als Ersatzteillager? Diese Ängste
auszumerzen wird noch lange dauern.
Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Dr. Klaus Welzel
Telefon: +49 (06221) 519-5011
Weitere Informationen unter:
http://