Von Christian Altmeier
Eine solche Reaktion hätte man sich von Karl-Theodor zu Guttenberg
schon gleich zu Beginn der Affäre um seine Doktorarbeit gewünscht.
Erstmals lässt der frühere Verteidigungsminister im Brief an die
CSU-Mitglieder wirkliches Bedauern erkennen und spricht von eigenem
Verschulden, statt sich als vermeintliches Opfer der Umstände
darzustellen. Außerdem erlegt er sich eine längere Auszeit von allen
öffentlichen Auftritten auf. Ganz von allein kam diese Erkenntnis
freilich nicht. Sie dürfte vielmehr Folge des verfrühten und heftig
kritisierten Comeback-Versuchs Ende des vergangenen Jahres sein, der
Guttenberg gezeigt hat, dass die Zeit für eine Rückkehr noch nicht
reif ist – wie er selbst bekennt. Doch aufgeschoben ist nicht
aufgehoben. Der einstige Hoffnungsträger der CSU weiß, dass dies
nicht das letzte Mal gewesen sein wird, dass die Partei nach ihm
ruft. Und er ist noch jung genug, um auf die nächste – vermutlich
bessere – Chance zu warten. Diese könnte sogar schon recht bald
kommen – wenn CSU-Chef Horst Seehofer bei den Landtagswahlen im
kommenden Jahr straucheln sollte. Auf den harten Bänken der
Opposition könnte Guttenberg dann beweisen, was er aus seinen Fehlern
gelernt hat. Sofern er dazu bereit ist.
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