Von Sören Sgries
Jetzt ist es so weit: Stuttgart 21 wird zum echten Problem für die
Bahn. Intern dürfte schon lange klar gewesen sein, dass ihr
Kostenrahmen viel zu knapp angesetzt war. Selbst seriöse Gutachten,
die nicht von der Wut der S21-Gegner befeuert wurden, setzten schon
vor Jahren die Gesamtkosten auf mindestens fünf Milliarden Euro an.
Und da war die Verteuerung durch Verzögerungen und Nachbesserungen
noch nicht einmal berücksichtigt. Gegner warnten sogar vor über zehn
Milliarden, die das Vorhaben verschlingen könnte. Doch die Bahn hat,
insbesondere mit Blick auf die Volksabstimmung, die Zahlen massiv
schön gerechnet. Das rächt sich jetzt. Denn die grün-rote
Landesregierung hat deutlich gemacht, dass sie sich nur an diesen
Kostenrahmen halten wird – und mehr sollte sie auch nicht zahlen. Die
Argumentation von CDU-Fraktionschef Hauk, die Mehrheit für S21
verpflichte das Land, das Projekt weiter zu unterstützen, führt in
die falsche Richtung. Eine Mehrheit gab es unter der Bedingung eines
Finanzierungsdeckels. Ob sich jetzt aber erneut das Volk dafür
aussprechen würde, weitere Milliarden zu vergraben, ist sehr
fraglich. Deshalb: Die Bahn muss S21 alleine stemmen – oder als
unwirtschaftliches Projekt ruhen lassen.
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