Von Sören Sgries
Entgegen allem, was die Tabaklobbyisten verlauten lassen und
Raucher beklagen: Sie können froh sein, dass die EU so einen milden
Gesetzentwurf vorlegt. Die Warnfotos sind widerlich. Massiv wird in
das „Genussmittel“ Zigarette eingegriffen, wenn verschiedene
Zusatzstoffe verboten werden. Auch muss die Tabakbranche um ihre
Zukunft fürchten, wenn es ihr immer schwieriger gemacht wird, ihre
Produkte zu bewerben. Aber: Bei allem, was über die Folgen des
Rauchens bekannt ist, wäre die schlüssige Konsequenz eigentlich,
dieses tödliche Vergnügen gänzlich zu verbieten. Für kein anderes
legales Produkt dürften so dramatische Folgen bei der normalen,
sachgerechten Anwendung nachgewiesen sein wie beim Tabak – und das
ist auch der große Unterschied zum Alkohol, der von Rauchern gerne
als Vergleich herangezogen wird. Auch er ist gefährlich – aber eben
erst beim Missbrauch. Vom ursprünglichen Gesetzentwurf blieb, auch
durch Einflussnahme der Tabaklobby, nur die „Light“-Version. Vor
allem Rauchanfänger sollen jetzt abgeschreckt werden. Das müssten
selbst Freunde des maßvollen Tabakgenusses begrüßen können – und
passionierte Kettenraucher ihre Sucht vielleicht doch noch mal
hinterfragen.
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