Natürlich kann Schäuble auch vom Krankenbett
aus einen Teil seiner Amtsgeschäfte erledigen. Dennoch wird nun
unweigerlich die Frage aufkommen, ob der gesundheitlich angeschlagene
Minister seinem durch viele Dienstreisen und lange Sitzungen auch
körperlich anstrenden Job noch gewachsen ist. Für die Kanzlerin kommt
diese Diskussion zur Unzeit. Merkel braucht den erfahrenen und
loyalen Schäuble, der für die Reduzierung der Neuverschuldung keiner
Diskussion aus dem Weg geht. Der Routinier aus Baden steht wie kein
zweites Mitglied der Regierung für seriöse Arbeit – die die
schwarz-gelbe Koalition insgesamt bislang schmerzlich vermissen
lässt. Schäuble muss folglich selbst wissen, wann es genug ist – und
er sich und anderen am besten mit einem Rückzug dient.
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Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
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