RNZ: Mal abschalten – Kommentar zur Frühverrentung durch seelische Leiden

Von Christian Altmeier

Job essen Seele auf: Auf diese Kurzformel lässt sich die
Entwicklung bringen, dass immer Menschen wegen Depressionen oder
Burn-out frühzeitig in Rente gehen. Dies hat mehrere Gründe. Da immer
offener über seelische Leiden gesprochen wird, werden diese
Krankheiten öfter diagnostiziert – obwohl es sie auch früher schon
gegeben hat. Doch auch der moderne Arbeitsalltag trägt zur Zunahme
psychischer Störungen bei. E-Mail, Handy und Laptop haben die
Kommunikation erheblich schneller und mobiler gemacht – und damit
auch den Druck erhöht, möglichst zeitnah zu reagieren. Die ständige
Erreichbarkeit, die für viele Arbeitnehmer selbst am Feierabend oder
im Urlaub gilt, trägt ebenfalls dazu bei, dass diese kaum noch vom
Stress im Beruf abschalten können. Da sich diese Entwicklungen nicht
mehr zurückdrehen lassen, muss auf andere Weise auf die neuen
Belastungen reagiert werden. Firmen sollten stärker auf weiche
Arbeitsfaktoren achten, wie ein angenehmes Betriebsklima und die
Einhaltung der Arbeitszeiten. Zudem ließe sich mit mehr Prävention
und leichterem Zugang zu therapeutischer Hilfe auf manchen
Krankheitsfall reagieren, bevor er in der Frühverrentung endet.

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